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Nov 23 2017

Der Städtepartnerschaftsverein Reutlingen- Bouaké e.V. organisierte eine Gruppenreise. 16 Reutlinger waren fasziniert von Bouaké in der Elfenbeinküste und seinen gastfreundlichen Bewohnern.

 Zu  Besuch bei Freunden

„Das ist unser Bouaké,“ mit einer großen Handbewegung scheint Laka Dieudonné seine Heimatstadt zu umarmen. Während der Koordinator der Reise und Vertreter des Vereins AREBO (d.h. übersetzt Freunde von Reutlingen und Bouaké)durch die ivorische Stadt im Norden der Elfenbeinküste führt, werden im modernen gelben Stadtbus Kameras und Handys gezückt. 16 Reutlinger Besucher sind auf Sightseeing-Tour in Reutlingens Partnerstadt in der Elfenbeinküste.  Was sie draußen sehen sind Sehenswürdigkeiten der etwas anderen Art. Leuchtend bunte Stoffe getragen von geschäftigen, aufrecht durch die Menge schreitenden Frauen, tausende Motorradtaxis, unglaubliche Massen von Fußgängern, üppig grüne Papaya- und Orangenbäume. Handwerker hämmern am Straßenrand auf verbeulten Autofelgen herum, Schneider bügeln mit Holzkohleeisen farbenprächtige Gewänder, vor ihren Hütten rattern antike Singer- Nähmaschinen. Die Millionenstadt im Norden des westafrikanischen Landes präsentiert sich wie ein riesiges Schaufenster für Kleinst-Unternehmer und emsige Handwerker, für Händler aller Art und fröhliche Lebenskünstler.  

Der leuchtend gelbe Bus mit der Aufschrift „Stadt Reutlingen,“ ehemals Teil des RSV-Fuhrparks, fällt auf. Mitten durch den wuseligen Markt rumpelt er. Draußen schauen neugierige Menschen ihm nach, einige winken. So viele Weiße gibt es hier nicht alle Tage zu sehen. Die saugen nicht weniger neugierig das bunte Treiben draußen vor den Fenstern in sich auf. Busfahrer Kouamé ist in seinem Element, balanciert nur wenige Centimeter vorbei an Häufchen aus erdigen Yamswurzeln, Zwiebeln, Chilies, exotischen Früchten und all den Köstlichkeiten, die das Land bietet. In großen bunten Emailschüsseln wird Atieke feilgeboten, das krümelige weiße Nationalgericht aus Maniok, das auch die Touristen aus Reutlingen täglich genießen werden. Dazu Erdnusssoße mit Hühnchen oder – für die ganz Experimentierfreudigen - Gnangnansauce mit Agouti. Das ist ein heimisches Wildnagetier. Alles bio und regional.

„Die warme Herzlichkeit der Menschen, die Aufnahme wie bei guten Freunden – das werde ich nie vergessen,“ wird Silke Brugger am Ende der Reise sagen und bringt damit auf den Punkt, was viele Teilnehmer empfunden haben. Die städtische Mitarbeiterin hat die Reise mitgemacht, weil sie mit eigenen Augen sehen wollte, wie das Leben in der Partnerstadt wirklich ist.

Der Städtepartnerschaftsverein Reutlingen-Bouaké e.V. hat die Gruppenreise für interessierte Menschen aus Reutlingen organisiert. Ein Experiment für alle - Organisatoren wie auch Teilnehmer - denn eine Begegnungsreise mit touristischen Akzenten dieser Art hat es bisher noch nicht gegeben. Fast ein Jahr dauerte die Planung bis ins Detail. Für die nicht immer einfache Logistik und das vielseitige, dicht gedrängte Programm hatte sich der Partnerverein AREBO vor Ort stark ins Zeug gelegt. Das Fazit des Reutlinger Vorstandsteams, Kafalo Sekongo, Ingeborg Röthemeyer, Sabine Gross und Holger Bergmann: „Unsere Erwartungen wurden noch übertroffen durch das vielseitige, erlebnisreiche Programm und vor allem die intensive Zusammenarbeit mit unseren Partnern in Bouaké sowie die Begeisterung und Aufgeschlossenheit der Reiseteilnehmer.“

Sieben Tage Programm-Marathon in glühender Hitze. So viele Highlights! Eins davon ganz sicher der feierliche Moment, als der älteste der versammelten Stammeshäuptlinge in prächtigem Ornat im Dorf Kouakro die Erde mit einem traditionellen Getränk benetzte und Zwiesprache mit den Ahnen hielt, um mit deren Segen eine neue Atieke Mühle einzuweihen.

Die Bedeutung der Städtepartnerschaft wurde betont durch einen offiziellen Empfang im Rathaus mit Grußworten sowie ein gemeinsames festliches Abendessen auf Einladung des Oberbürgermeisters. Djibo Nicolas hob das besondere Engagement seiner Reutlinger Amtskollegin Barbara Bosch hervor, die „sehr viel für unsere Beziehung und die Entwicklung von Bouaké tut.“ Und an die Besuchergruppe gewandt: „Sie sind Botschafter der Bevölkerung von Reutlingen.“

Bei Besuchen in Reutlinger Partnerschulen sowie in der Deutschabteilung der Universität zeigten sich die Reisenden davon beeindruckt, wie wichtig den Menschen Bildung trotz schwierigen Bedingungen ist. In den Schulklassen sitzen zwischen 80 und 100 Schülerinnen und Schüler, davon haben höchstens 20 ein Lehrbuch.

Weitere Höhepunkte hielten die Besucher bei tropischen Temperaturen auf Trab. Eine Radtour durch die Stadt geriet zum Abenteuer. Im Zentrum „St.Camille“ für psychisch Kranke wurde eine Brillen-Spende übergeben. Eine der ältesten Einrichtungen aus Reutlingen, die von Margret Grimm gegründete Entbindungsklinik Diezoukouamékro, wurde besucht, ebenso wie einige Kunsthandwerker, eine Cashewnussverarbeitung und eine Kakaoplantage. Ebenfalls ein Highlight, ein kultureller Abend  mit virtuosen traditionellenTrommel-, Balafon- und Tanzbeiträgen. Nicht zu vergessen das jüngste Reutlinger Projekt: Biogasanlagen für  Schulen in Bouaké (der GEA berichtete).

Besonders in Erinnerung bleiben werden indessen persönliche Begegnungen in den Häusern der Gastgeber und intensive freundschaftliche Gespräche mit den Partnern AREBO und APABO (Deutschlehrerverband)sowie mit befreundeten Deutschlehrern  und der aufgeschlossenen, herzlichen Bevölkerung.

Eine weitere Reise soll es auf jeden Fall geben, so das spontane Fazit des Vereinsvorstands. Und das vielleicht schon in zwei Jahren.

In der Mitgliederversammlung am 01.Dezember um19 Uhr im Alten Rathaus, Rathausstraße 8, wird es weitere Impressionen von der Reise geben. 


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